UX auf dem höchsten Niveau: Mit Nielsens 10 Heuristiken zu intuitiven digitalen Produkten
Im modernen Zeitalter ist der Prozess, wie Websites entwickelt und gestaltet werden, stark vororganisiert und beruht auf einer fundierten Planung. Es gibt sogar ein eigenes Fachgebiet, das sich mit der Entwicklung der Benutzeroberflächen und der Optimierung der Nutzererfahrung beschäftigt (daher die Begriffe UI/UX). Aus diesem Grund ist eine gute Usability für Systeme längst kein Wettbewerbsvorteil mehr, sondern eine zentrale Voraussetzung in der Webentwicklung.
Designer haben viele Methoden und Techniken erforscht, um diese Ziele zu erreichen und die allgemeinen Prinzipien guter Benutzeroberflächen zu verstehen. In diesem Zusammenhang entwickelte Jakob Nielsen, Mitbegründer der weltweit renommierten Nielsen Norman Group, 1990 die berühmten zehn Usability-Heuristiken. Das sind kurze Regeln, die die Interaktivität zwischen Nutzern und Systemen bewerten, diagnostizieren und verbessern. So wird ein vertrauenswürdiges Framework für die Gestaltung des Frontends geschaffen.
Heutzutage wird erwartet, dass man diese Grundsätze in der Konzeption jeder Website berücksichtigt. Ist eine Website nicht einfach und intuitiv zu bedienen, wenden sich die Nutzer schnell ab – so einfach ist das. Schauen wir uns also genauer an, was Nielsens 10 Usability-Heuristiken sind und wie diese Erkenntnisse genutzt werden können, um Websites zu verbessern und kundenfreundlicher zu gestalten, was anschließend zu besseren Ergebnissen und einem höheren Gewinn führt.
Was sind Usability-Heuristiken?
Eine Heuristik ist eine praktische Regel, die flexibler und weniger strikt als Gesetz ist. Sie kann auf bestimmte Situationen angewendet werden, dient als Leitfaden, sollte aber immer an den jeweiligen Kontext angepasst werden. Nielsens Heuristiken helfen dabei, Usability-Probleme einfach und schnell zu erkennen und zu bewerten. Sie erleichtern die Entscheidung über die nächsten Schritte und zeigen, was im Design und in der Nutzerfreundlichkeit verbessert werden sollte.
Die vernünftige Anwendung dieser Heuristiken bringt großen Mehrwert für Ihr Unternehmen: Man kann effizientere digitale Erlebnisse schaffen, Probleme bewältigen und die Conversion steigern. Diese Prinzipien sind ein wertvolles Werkzeug, das es ermöglicht, eine nachhaltige Kundenbindung zu fördern, die Nutzererfahrung auf höchstem Niveau zu optimieren und Barrieren im Interaktionsprozess zu reduzieren. Besonders nützlich ist dies für Unternehmen, deren wirtschaftlicher Erfolg größtenteils von der Verweildauer der Nutzer auf der Website abhängt – beispielsweise im E-Commerce Sektor oder im Bereich sozialer Netzwerke. Schauen wir uns an, was genau diese Heuristiken sind und wie sie praktisch angewendet werden können!
Nielsens 10 Usability-Heuristiken
- Sichtbarkeit des Systemstatus: Nutzer:innen sollten zu jeder Zeit darüber informiert sein, was gerade passiert, mittels klarer und rechtzeitig übermittelter Rückmeldung.
Beispiel: Ein Ladebalken beim Absenden eines Formulars oder ein Fortschrittsbalken während eines Verkaufs.
Einfluß: Reduziert die Nutzersorge, stärkt das Vertrauen und verhindert Abwanderung. - Übereinstimmung zwischen System und Wirklichkeit: Ein gut entwickeltes System verwendet eine Sprache, die für Nutzer verständlich ist, und vermeidet technische Fachausdrücke oder komplizierte IT-Begriffe.
Beispiel: Der „Papierkorb“ zum Löschen von Dateien oder der Warenkorb im E-Commerce statt komplexer Texte.
Einfluß: Verbessert das Verständnis und die Navigation, verkürzt die Lernkurve und erhöht die Zufriedenheit. - Nutzerkontrolle und Freiheit: Nutzer sollen klare Möglichkeiten haben, Aktionen rückgängig zu machen oder zu wiederholen, insbesondere nach Fehlern bei der Aufgabenausführung oder Inhaltsverwaltung.
Beispiel: „Abbrechen“-Taste während des Bestellvorgangs oder „Rückgängig“-Taste nach dem Löschen eines Elements.
Einfluß: Erhöht das Sicherheitsgefühl und die Kontrolle, reduziert Frustration. - Konsistenz und Standards: Die Anwendung sollte durchgehend einheitliche visuelle und funktionale Muster haben und bewährte Konventionen verwenden, die die Nutzer intuitiv erkennen.
Beispiel: Externe Links immer unterstrichen und blau; „Hamburger“-Symbol für mobile Menüs.
Einfluß: Verkürzt die Lernzeit, stärkt das Vertrauen und vermeidet Verwirrung. - Fehlervermeidung: Noch besser als eine gute Fehlermeldung ist ein Design, das Fehler bereits im Vorfeld verhindert.
Beispiel: Echtzeit-Validierung in Formularfeldern, z. B. bei ungültigen E-Mail-Adressen.
Einfluß: Verringert Fehler, verbessert die User Journey und minimiert die Supportzeit. - Erkennen statt Erinnern: Der Nutzer sollte sich keine Informationen merken müssen. Wichtige Objekte und Aktionen sollten jederzeit sichtbar und zugänglich sein.
Beispiel: Navigationsmenü, das oben auf der Website fixiert ist, oder automatische Suchvorschläge.
Einfluß: Beschleunigt die Navigation, reduziert kognitive Belastung und verhindert Fehler. - Flexibilität und Nutzungseffizienz: Sowohl erfahrene als auch unerfahrene Nutzer müssen das System verstehen und bedienen können; es sollten Abkürzungen und Personalisierungsmöglichkeiten angeboten werden.
Beispiel: Shortcut-Tasten in Websystemen oder automatische Vorschläge basierend auf dem Nutzungsverlauf
Einfluß: Steigert die Effizienz für häufige Nutzer, ohne die Bedienung für Anfänger zu erschweren. - Ästhetisches und minimalistisches Design: Benutzeroberflächen sollten einfach gestaltet sein, ohne störende oder irrelevante Elemente, die den Nutzer verwirren oder überfordern könnten.
Beispiel: Websites mit klarem Design, das sich auf die wichtigsten Inhalte konzentriert.
Einfluß: Erleichtert das Lesen, verbessert das Verständnis und erhöht die Conversion-Rate. - Hilfe bei der Erkennung und Behebung von Fehlern: Fehlermeldungen müssen klar sein, das Problem beschreiben und eine Lösung vorschlagen.
Beispiel: „Ungültiges Passwort. Bitte erneut versuchen oder ‚Passwort vergessen‘ anklicken.“
Einfluß: Reduziert die Frustration, beschleunigt die Problemlösung und verbessert das Gesamterlebnis. - Hilfe und Dokumentation: Auch wenn das System intuitiv und einfach zu bedienen ist, muss stets eine möglichst präzise und leicht verständliche Dokumentation verfügbar sein.
Beispiel: FAQ-Bereiche, Tooltips beim Überfahren von Feldern mit der Maus oder Support-Chatbots.
Einfluß: Erhöht die Autonomie der Anwender, reduziert den Bedarf an Support und stärkt das Vertrauen.
Wie diese Prinzipien zu einer benutzerfreundlichen Website beitragen
Diese bewährten Praktiken und grundlegenden Prinzipien ermöglichen, Ihre Website deutlich ansprechender zu gestalten, einfacher zu bedienen und zu pflegen. Dies reduziert Fehler, Probleme und auch die Absprungrate. Das liegt daran, dass die Nutzer sich intensiver mit Ihrer App auseinandersetzen und sich „wie zu Hause“ fühlen, wodurch das Nutzungserlebnis angenehmer wird.
Der Grund dafür ist, dass Ihre Benutzeroberfläche klar und intuitiv, angenehm und schnell zu bedienen ist, was zu besseren Conversion-Raten und Nutzerbindung führt. Insgesamt kann dies auch Ihre SEO Rankings positiv bewirken, denn die wichtigen KPIs wie Absprungrate, Barrierefreiheit, mobile Nutzbarkeit, die Anzahl der technischen Fehler usw. werden optimiert. Dadurch wird Ihre Website besser in Suchmaschinen sichtbar und verbreitet sich besser im Internet. Dies resultiert darin, dass Ihr Support-Team weniger Probleme zu beheben hat, da die Nutzer die Probleme verstehen und wissen, wie sie diese schnell beheben können. Dies spart Ihrem Team Zeit, die es für schwierigere Aufgaben nutzen kann, wobei der wahrgenommene Wert Ihres digitalen Produkts und Ihrer Anwendungen steigt. Es ist eine klare Win-Win-Situation, da die Einhaltung der Heuristiken für Ihr Projekt nur Vorteile bringt.
Fazit
Diese Heuristiken sind effektive Hilfsmittel, erfordern jedoch für deren Implementierung eine technische und strategische Expertise. So wird zum Beispiel die siebte Heuristik, „Flexibilität und Nutzungseffizienz“, nur sehr selten vollständig umgesetzt. Denken Sie daran, wenn Sie zuletzt Tastenkürzel für eine Website gesehen haben. Wenn Sie sich an eines erinnern können, war es höchstwahrscheinlich eine technische Anwendung.
In dieser Hinsicht zeichnet sich Chudovo als Beratungsunternehmen aus, das sich auf die Anwendung der besten Designprinzipien spezialisiert hat, um Ihre Anwendung erfolgreich zu machen. Wir entwickeln mobile, native und Web-Anwendungen mit den modernsten Technologie-Stacks und folgen den besten Design-Standards der Branche, um sicherzustellen, dass Ihre Anwendung bei Ihren Nutzern gut ankommt. Wir haben bereits über 160 Projekte in unseren 20 Jahren Markterfahrung umgesetzt und können auf eine große Anzahl zufriedener Kunden zurückblicken. Wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, wie wir unsere Projekte implementieren und wie wir Ihre Projekte auf das höhere Niveau bringen können, kontaktieren Sie uns hier und vereinbaren Sie einen Termin mit uns.