01
August
2025
Web App oder Native App Der vollständige Leitfaden zur richtigen Wahl

Web-App oder Native App? Der vollständige Leitfaden zur richtigen Wahl

In den letzten Jahren haben immer mehr Unternehmen digitalisiert und je nach Bedarf sowohl Anwendungen als auch Websites erstellt. Es ist zur Normalität geworden, eine eigene Marke zu haben, um eine Online-Präsenz aufzubauen und ein breites Publikum anzusprechen. In dieser sich ständig weiterentwickelnden Welt darf das digitale Profil Ihres Unternehmens nicht an zweiter Stelle stehen, denn es kann sehr wohl Ihre Zukunft am Markt bestimmen.

Dennoch verstehen Unternehmer manchmal nicht ganz, wann es am besten ist, eine native Anwendung (eine dieser Apps, die man installieren muss) oder eine Web-App (eine Website) zu erstellen. Es kommt oft vor, dass man sich irrt und wegen fehlender Kenntnis den falschen Service für das Unternehmen aussucht.

Dieser Artikel wurde verfasst, um Ihnen zu helfen, besser zu verstehen, ob Sie für Ihr Unternehmen eine Anwendung oder eine Website entwickeln lassen sollten. Hier erklären wir alle Vor- und Nachteile und helfen bei der Auswahl.

Grundlagen verstehen

Was ist eine Web-App?

Eine Webanwendung ist eine Art von App, die in Ihrem Browser (Chrome, Firefox, Safari, etc.) läuft. Sie erfordert keine spezielle Installation und kann in der Regel über das Web aufgerufen werden, indem eine Website besucht wird. Heutzutage ist dies vielleicht eine optimale Art und Weise, eine Anwendung zu erstellen, da sie relativ leicht zu starten ist und viele Webentwickler in diesem Bereich verfügbar sind. Sehr bekannte Beispiele sind Google Docs, Trello, Gmail, die Websites sozialer Netzwerke wie Facebook und Twitter usw.

Da eine Web-App im Browser läuft, kann sie responsiv sein (also auf vielen verschiedenen Geräten und Bildschirmgrößen laufen) und basiert auf HTML, CSS und JavaScript, unter anderem. Das sind die beliebtesten Programmiersprachen, die relativ einfach zu erlernen sind, und viele Entwickler haben sie bereits gemeistert. Der Markt für Webentwicklung ist sehr aktiv, und Sie können problemlos eine Beratungsagentur finden, die eine Web-App für Sie entwickelt.

Was ist eine Native App?

Eine native Anwendung ist eine Art von App, die nativ auf Ihrem Gerät läuft, zum Beispiel eine mobile App oder eine PC-Anwendung. Sie muss installiert werden und wird in der Regel speziell für Ihren Gerätetyp entwickelt: Zum Beispiel kann eine Windows-App nicht auf einem Mac laufen und umgekehrt. Früher wurden native Apps sehr geschätzt, insbesondere in der Web-2-Ära, als Websites noch nicht so leistungsstark und umfassend gewesen sind wie heute und JavaScript ziemlich eingeschränkte Einsatzmöglichkeiten hatte. Mit dem Aufkommen von Web 3 und 4 haben native Apps zwar den Marktanteil verloren, sind jedoch nach wie vor äußerst wertvoll und nützlich geblieben.

Einige wichtige Beispiele für native Anwendungen sind das Microsoft Office-Paket, das populäre Programme wie Word, Excel und PowerPoint umfasst. Ebenso gehören einige native mobile Apps, die auf nahezu jedem Gerät weltweit installiert sind, zum Beispiel WhatsApp, YouTube und Instagram. Wie Sie sehen, kann eine native App gefragt sein und Milliarden von Nutzern rund um den Globus erreichen. Wenn die native App perfekt zu Ihrem Anwendungsfall und Ihrem Geschäft passt, kann Ihr Unternehmen sehr schnell entwickeln und skalieren.

Die wichtigsten Unterschiede zwischen Web- und Native Apps

Wie bereits erklärt, sind beide App-Typen in ihren jeweiligen Anwendungsfällen vollkommen legitim. Es ist jedoch wichtig, die tatsächlichen Unterschiede zwischen ihnen zu verstehen. Es handelt sich um mehr als ob eine App im Browser oder auf dem Gerät ausgeführt wird. Nun gehen wir auf die wesentlichen Punkte ein.

  • Leistung: Native Apps bieten eine größere Kontrolle über die Leistung als Web-Apps. Sie verwenden niedrigstufige Programmiersprachen, die eine wesentlich feinere Steuerung von Speicher und Prozessor ermöglichen und so für die bestmögliche Performance optimiert werden. Spiele werden in der Regel als native Apps entwickelt, weil sie auf möglichst vielen Geräten die höchste Leistung erzielen sollen. Webanwendungen hingegen können diese Kontrolle über das Betriebssystem und die Hardware nicht erreichen.
  • Zugriff auf Gerätefunktionen: Native Apps haben einen vollen und direkten Zugriff auf sämtliche Hardware- und Softwarefunktionen des Geräts, wie GPS, Kamera, Benachrichtigungen und mehr, als Web-Apps. Dies liegt daran, dass sie direkt mit dem Gerät kommunizieren können, während Webseiten nur über den Browser kommunizieren. Bei nativen Apps erfolgt die Kommunikation also unmittelbar; bei Web-Apps erfolgt sie über eine Art „Zwischenstation“, wodurch Signalqualität und Geschwindigkeit etwas verloren gehen können.
  • Offline-Funktionalität: Per Definition funktionieren Websites nur über das Internet. Native Apps hingegen funktionieren auch ohne Internetverbindung einwandfrei und ermöglichen oft sogar den Download von Online-Inhalten, damit diese offline genutzt werden können. Wenn Ihr Projekt keine permanente Internetverbindung erfordert oder Ihre Nutzer die App auch offline verwenden sollen, ist eine native App eine bessere Wahl.
  • Installation und Updates: Im Gegensatz zu nativen Apps werden Webanwendungen bei jedem Aufruf vollständig neu geladen. Dadurch werden Updates sofort und für alle Nutzer gleichzeitig wirksam. Bei nativen Apps hingegen müssen die Nutzer Updates manuell installieren. Außerdem ist bei Webseiten keine Installation erforderlich, da sie direkt im Browser laufen, es handelt sich dabei sozusagen um „Plug-and-Play“, da man lediglich die Website aufruft.
  • Entwicklungs- und Wartungskosten: Die Entwicklung von Websites ist in der Regel viel günstiger als die von nativen Apps, da Webseiten meist einfacher, schneller und leichter umzusetzen sind. Dank moderner Frameworks und KI-Unterstützung kann die Wartung inzwischen teilweise automatisiert werden. Bei der Websites wird ein Server für die Bereitstellung des Frontends benötigt, während native Apps lokal auf dem Gerät des Nutzers laufen und keinen solchen Server benötigen. Jede Option hat also ihre Vor- und Nachteile; Sie entscheiden, welche Lösung am besten zu Ihrem Geschäft passt.

Wenn man sich für eine Web-App entscheiden sollte

Nachdem Sie nun die Unterschiede zwischen nativen Apps und Web-Apps kennen, ist es an der Zeit zu erfahren, welche Art der App zu Ihnen passt.

Web-Anwendungen passen perfekt, wenn Sie ein Produkt schnell veröffentlichen und am Markt Fuß fassen möchten. Die Entwicklung einer Web-App ist deutlich einfacher und günstiger, weshalb sie für wachsende Startups die beste Option ist. Zudem ist eine Web-App plattformübergreifend einsetzbar, wodurch schnell eine breite Zielgruppe erreicht wird: Ihre Web-App ist für jeden zugänglich, der einen Webbrowser verwendet. Gestalten Sie sie responsiv, damit alle Nutzer ein rundum komfortables Erlebnis haben.

Es ist wichtig zu verstehen, dass Web-Apps zwar optimal für Startups in der Anfangsphase sind, aber oft auch die beste Form für ein Produkt darstellen. Eine native App ist dann nicht unbedingt notwendig, außer es handelt sich um eine mobile App. Denken Sie beispielsweise an Jira: Für mobile Nutzer gibt es eine native App, doch die Website ist zweifellos die beste Nutzungsmöglichkeit, da das gesamte Workflow-Management auf den Browser ausgerichtet ist. E-Mail-Services, soziale Netzwerke, einige Produktivitätstools, Foren und Ähnliches funktionieren am besten auf einer Website, besonders für PC-Nutzer.

Zurzeit gibt es einen Trend, für jedes Unternehmen eine mobile App zu erstellen. Nehmen Sie zum Beispiel eine lokale Bäckerei in Ihrer Stadt: In diesem Fall ist eine individuelle App zur Online-Bestellung nicht notwendig. Eine Website wäre mehr angebracht. Ihre Kunden müssen nichts herunterladen, keine App installieren, die sie vielleicht nur einmal im Monat nutzen, und sich nicht erst in die Bedienung einer App einarbeiten. Das ist viel komfortabler, einfacher zu nutzen und zudem sinnvoller.

Wenn man sich für eine Native App entscheiden sollte

Da moderne Web-Apps heute sehr leistungsfähig sind, besonders seit Aufkommen von Web 3 und 4, sollte die Entscheidung, eine native App zu entwickeln, gut überlegt sein. Die Entwicklung einer App ist häufig deutlich langsamer, teurer und komplizierter als die einer Website, die oft alle Funktionen einer App abdecken kann.

Native Apps sind daher meist für Computer bestimmt, wenn eine direkte Kommunikation mit der GPU benötigt wird (wie bei Spielen oder Videobearbeitungsprogrammen), oder wenn eine besonders feine Leistungsoptimierung erforderlich ist. Durch die tiefgehende Integration mit der Hardware wird es möglich, Programme zu erstellen, die offline funktionieren oder optimal auf ein bestimmtes Gerät abgestimmt sind, wie Smartwatches oder spezialisierte Maschinen.

Wenn Ihre App unter besonderen Einschränkungen läuft, ist native Entwicklung fast immer die beste Wahl. Smartwatches, Smartphones oder eingebettete Systeme in Maschinen verlangen meist eine native Umsetzung.

Progressive Web Apps (PWAs): Die goldene Mitte

Es gibt eine Zwischenlösung zwischen Web- und nativen Apps: das neue Konzept der Progressive Web Apps. Dabei handelt es sich um Anwendungen, die auf dem Gerät installiert werden können und wie native Apps laufen, aber mit Web-Technologien erstellt sind (also JavaScript, HTML und CSS verwenden). Wenn Sie eine Lösung benötigen, die mit nur einer Codebasis auf verschiedenen Plattformen funktioniert, ist dies besonders vorteilhaft. Diese Software ist sehr flexibel und kostengünstig in der Entwicklung.

Dennoch gibt es einige Nachteile. PWAs laufen meistens in einem simulierten Browser unter Verwendung von JavaScript, weshalb Sie weiterhin nicht die volle Kontrolle über Speicher und Gerätefunktionen haben. Aufgrund des simulierten Browsers sind PWAs in der Regel langsamer als echte native Apps und meistens sogar langsamer als eine durchschnittliche Webanwendung. Deshalb sollte die Entscheidung für eine PWA gut durchdacht sein: In der Regel verwenden Startups in der Anfangsphase PWAs, bevor sie eine vollständige native App entwickeln.

Fazit

Die wesentlichen Unterschiede zwischen nativen und Web-Anwendungen bestehen darin, wo sie betrieben werden und in welchen Programmiersprachen sie erstellt sind. Native Apps laufen direkt auf dem Gerät, zum Beispiel mobile Apps, PC-Spiele, Smartwatch-Apps und einige Produktivitätsprogramme wie MS Word oder Excel. Web-Anwendungen hingegen laufen im Browser, benötigen eine Internetverbindung und werden bei Aufruf der entsprechenden Webseite heruntergeladen und ausgeführt.

Jede Form hat ihre Vor- und Nachteile, daher ist es wichtig, gut zu überlegen, welche am besten passt. Native Apps sind eine perfekte Option, wenn Ihre Anwendung direkten Zugriff auf das Gerät des Anwenders benötigt, um komplexe Leistungsanforderungen zu erfüllen, oder wenn Offline-Funktionalität erforderlich ist. Web-Apps hingegen sind empfohlen, wenn Sie ein Produkt schnell entwickeln und online bringen möchten, wenn das Budget knapp ist oder wenn Ihre App hauptsächlich auf Computern genutzt werden soll. Das sind zwar nur grundlegende Richtlinien, aber am Ende liegt die Entscheidung bei Ihnen, was für Sie die beste Lösung ist. Und wenn Sie unsicher sind, was für Ihr Unternehmen am besten passt, oder wenn Sie bereits wissen, was Sie wollen, aber ein Team für die Entwicklung und den Online-Launch benötigen, steht Chudovo Ihnen gern zur Seite. Wir sind eine Beratungsfirma mit fast zwei Jahrzehnten Markterfahrung und haben über 160 Projekte in verschiedenen Geschäftsbereichen erfolgreich abgeschlossen. Wenn Sie eine Anfrage senden oder einen Termin vereinbaren möchten, können Sie uns jederzeit kontaktieren.